Im August 2023 wurde Lahaina, eine Stadt in Hawaii, durch ein Feuer zerstört. In dieser Hinsicht berichten Experten über die Faktoren, die zu solchen katastrophalen Ereignissen beitragen. Ein bekannter Klimaforscher namens Patrick Brown, Co-Direktor des Klimateams am „Breakthrough Institute“, hat die Praxis großer Wissenschaftsmagazine kritisiert. Er behauptet, diese Magazine würden Forschungsarbeiten bevorzugen, die besonders die negativen Folgen des Klimawandels hervorheben und dabei andere Aspekte des Klimawandels ignorieren.
Bekannte Medien wie „Guardian“, „Focus“, „Spiegel“ und andere haben ihre Berichterstattung intensiviert, um die Folgen der Klimakrise zu betonen. Brown argumentiert in einem Artikel für „The Free Press“, dass viele Magazine, einschließlich renommierter Wissenschaftsjournale, dazu tendieren, nur Studien zu akzeptieren, die das Mainstream-Narrativ des Klimawandels unterstützen. Dies, so Brown, beeinflusst nicht nur die Art und Weise, wie die Öffentlichkeit informiert wird, sondern erschwert auch die Entwicklung praktischer Lösungen.
Brown macht darauf aufmerksam, dass diese Einseitigkeit erhebliche Auswirkungen auf die Karrieren von Forschern hat. Wissenschaftsjournale spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg von Forschern, da sie als Gatekeeper für die Veröffentlichung von Forschungsarbeiten dienen. Er gibt zu, dass er Teile seiner eigenen Studie, die er in „Nature“ veröffentlichte, weggelassen hat, um sie publikationswürdig zu machen. Obwohl der Klimawandel zweifellos Auswirkungen auf Waldbrände hat, gibt es laut Brown andere Faktoren wie schlechte Forstwirtschaft und menschliches Versagen, die genauso wichtig oder sogar wichtiger sein könnten.
Patrick Brown betont auch, dass es wichtigere Anliegen gibt als bloße Zitationszahlen in Fachmagazinen. Anstelle von Schlagzeilen und Sensationsgier sollten Wissenschaftler und Medien die Verantwortung übernehmen, Forschungsergebnisse zu liefern, die der Gesellschaft wirklich zugutekommen. Andere Klimaforscher wie Pete Irvine vom University College London stimmen Browns Analyse zu, während einige wie Peter Jacobs von der Peter Mason University argumentieren, dass auffällige Ergebnisse generell bevorzugt werden.
Insgesamt plädiert Patrick Brown für einen Kulturwandel in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und in den Medien, der eine breitere Diskussion über die Anpassungsfähigkeit der Gesellschaft an den Klimawandel ermöglicht.
Brown betont die Wichtigkeit der Integrität in der wissenschaftlichen Forschung. Für ihn ist es von höchster Bedeutung, dass Forschungsergebnisse vollständig und transparent dargestellt werden, damit sie sowohl den Wissenschaftlern als auch der Öffentlichkeit helfen können, die wahren Auswirkungen und Lösungen des Klimawandels zu verstehen.
Ein weiteres von Brown angesprochenes Problem ist der wachsende Druck auf Wissenschaftler, ihre Forschungsergebnisse zu „verkaufen“. Dies kann durch die Auswahl von Metriken geschehen, die besonders dramatische Ergebnisse liefern, oder durch das Erstellen von Langzeitprognosen, die trotz ihrer Unsicherheit Schlagzeilen machen können. Die Folge solcher Praktiken ist eine wachsende Skepsis gegenüber der wissenschaftlichen Gemeinschaft und ein verzerrtes Bild der tatsächlichen Risiken und Herausforderungen des Klimawandels.
Die Rolle der Medien sollte es laut Brown sein, objektiv über die Forschungsergebnisse zu berichten und dabei zu helfen, ein ausgewogenes Bild der Situation zu zeichnen. Statt Schreckensszenarien zu malen, sollten sie über die verschiedenen Aspekte des Klimawandels informieren und auch aufzeigen, welche positiven Anpassungsmaßnahmen bereits ergriffen werden oder in der Entwicklung sind.
Ein weiterer Punkt, den Brown hervorhebt, ist die Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit. Er betont, dass es nicht nur um Klimawissenschaft allein geht, sondern auch um andere Disziplinen wie Forstwirtschaft, Stadtplanung, Soziologie und Ökonomie, um nur einige zu nennen. Alle diese Bereiche können wertvolle Erkenntnisse liefern, um die Gesellschaft an die Veränderungen des Klimawandels anzupassen.
Zum Schluss fordert Patrick Brown die wissenschaftliche Gemeinschaft, die Medien und die Öffentlichkeit auf, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Er betont, dass es an der Zeit ist, gemeinsam zu handeln, anstatt sich in Polarisierung und Sensationsgier zu verlieren. Ein umfassendes Verständnis des Klimawandels und seiner Auswirkungen sowie eine konstruktive Zusammenarbeit sind unerlässlich, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen.
Quelle: WELT